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Ehrung der "Botschafter für gesunden Boden" am Bodentag 2022

von links: Dr. Franz Ehrnsperger, Sonja und Franz Friedrich, Christoph Felgentreu, Gerald Helm, Holger Helm, Stephan Junge, Dr. Ingrid Hörner, Franz Rösl (1. Vorstand der IG gesunder Boden e. V.)

 

Franz und Sonja Friedrich - Biobauern und Hopfenpioniere

Die Familie Friedrich bewirtschaftet das landwirtschaftliche Anwesen in Lilling seit über 200 Jahren. Im Jahr 1975 übernimmt Franz Friedrich den multifunktionalen Bauernhof (Ackerbau, Grünland, Milchviehhaltung, Hopfen und Obstbau) und heiratet seine Frau Sonja. 

Bereits 1977 beginnt das junge Ehepaar den ersten Hektar Ackerland auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen. Dazu wird auch ein Umstellungskurs besucht und ein erster Kontakt zu Professor Preuschen hergestellt. Diese hat bereits Erfahrungen mit dem Bodenaufbau in der Dauer Kultur Weinbau. Franz und Sonja Friedrich schenkten dem Aufbau ihres Betriebes die volle Kraft und Aufmerksamkeit. 

Jedes Jahr wurden neue Experimente und Versuche zur Verbesserung der Boden- Gesundheit gemacht. An die Dauerkultur Hopfen wagten sich Franz und Sonja Friedrich bereits 1980 heran. Die fehlende Möglichkeit zur Fruchtfolge wurde durch vielfältige Ein- und Untersaaten zur Bodendurchwurzelung und Nützlings Förderung ersetzt. Der Betrieb wächst in den folgenden drei Jahrzehnten kräftig, auf heute über 200 ha und ist einer der weltweit führenden Bio-Hopfenerzeuger. 

Begründung der Jury

- Hohe Multi Funktionalität des landwirtschaftlichen Betriebes.  
- Gesunde und fruchtbare Böden auch in den Dauerkulturen Hopfen und Obstbau.
- Regelmäßiger Wissenstransfer mit Kollegen.
- Feinfühlige Bearbeitung der Böden, insbesondere im Hopfenbau. Handarbeit, wenn nötig, statt schwerer Maschinen.
- Ein- und Untersaaten werden nach eigener Erfahrung gemischt.

Gebrüder Helm - Landwirtschaftlicher Marktfruchtbetrieb mit Forstwirtschaft

Die GbR Helm wurde am 01.03.1993 von Dieter Helm (leider im Juli 2022 verstorben) und seinen Söhnen Gerald und Holger gründet. Mittlerweile bewirtschaftet die GbR mehr als 800ha landwirtschaftliche Nutzfläche und 360 ha Wald. Die relativ sandigen und trockenen Böden wurden von Beginn an pfluglos bearbeitet. Dabei geht die GbR einen Mittelweg zwischen nur konventioneller oder organischer (Öko) Bodenbewirtschaftung (Übergänge sind fließend, exakte Abgrenzung nicht möglich). 

Neben der bodenschonenden Bodenbearbeitung spielt die Biodiversität von Beginn an eine herausragende Rolle. Die vielfältige Fruchtfolge ist vor allem am „System Immergrün“ ausgerichtet. Alle, für Sommerungen vorgesehenen Flächen gehen begrünt in den Winter. 

Auf diese Weise ist es in den letzten Jahren gelungen die Bodenstruktur und die Bodengesundheit nachweislich zu fördern. Der Einsatz von Mineraldünger und synthetischen Pflanzenschutz ist auf ein Mindestmaß begrenzt, was sich in den Einsparungen von mehr als 40% in den letzten 10 Jahren widerspiegelt. Dies wiederum führt zur weiteren Schonung des Bodenlebens und die Kaskade beginnt von vorn. 

Holger Helm ist ausgebildeter Forstwirt und sieht im Umbau des Waldes nicht nur seine Berufung, sondern er erfüllt sich so seinen Lebenstraum. Als sehr naturverbundener aktiver Jäger liegt ihm nicht nur sehr viel an einem biodiversen Wald, er achtet auch darauf, dass nachfolgende Generationen einen guten Holzertrag ernten können. 

Die Tür der GbR steht immer allen offen und so kommt es immer wieder zum Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer mir Landwirten, Wissenschaftlern und Politikern auf dem Hof der GbR Helm.

Begründung der Jury

- Umfangreiches Wissen und Erfahrung zu gesunden, lebendigen und humusreichen Böden. 
- Unermüdliche Wissensweitergabe und Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Berufskollegen. 
- Bereitstellen von Flächen für universitäre studentische Arbeiten. 
- Hervorragendes Wassermanagement verbunden mit bodenschonenden Anbausystemen. 
- Landschaftsgestaltung durch Pflanzen von Hecken und Bäumen auf eigene Kosten. 
- Schaffen von Biotopen und Biotopverbunde. 
- Exzellenter Waldumbau.

Dr. Ingrid Hörner - Landwirtin und landwirtschaftliche Sachverständige ö.b.v.

Das Leben und Arbeiten auf dem landw. Betrieb im Hess. Ried war von Anfang an prägend. Schon immer kämpften in diesem Trockengebiet die Landwirte mit, um, für und gegen das Wasser. Oft gab es zu wenig davon, aber wenn Überschwemmungen drohten auch schnell zu viel vom kostbaren Nass. 

Während des Studiums mit Promotion in Gießen wurde die Liebe zum Boden entdeckt. Doch erst viel später die wirkliche Bedeutung von dem, was wir Erde nennen, erkannt. Dieser Substanz, die unserem Planeten den Namen gab und die wir dennoch wie „Dreck“ behandeln, gehört seitdem die gesamte Aufmerksamkeit. Jahre als Mitglied im Bundesbewertungsbeirat für die Bodenschätzung, die Tätigkeit als Hagelschätzer und nicht zuletzt die Bearbeitung der verschiedensten Fragestellungen als landwirtschaftliche Sachverständige schulten den Blick für die gesundheitlichen Zusammenhänge von Boden, Pflanze, Tier und Menschen. 

Erstaunlich, welche Lösungsansätze längst vorhanden waren. Fast vergessenes altes Wissen und vor allem praktische Berichte aus allen Teilen der Welt wurden durchforstet und möglichst selbst ausprobiert. Was nutzt es, wenn z.B. der Komposttee an der Uni Bonn erforscht wurde, das Wissen aber nicht zu den Landwirten gelangte? Selbst testen und darüber reden war die einzige Möglichkeit. 

Mein Vorbild ist das Soil-Food-Web. Dieses Geben und Nehmen zeigt uns den Weg einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Wenn sich der Boden eines Feldes verbessert, die Maßnahmen zum Humusaufbau greifen, werden die Bestände einheitlicher. Nährstoffe und Energie fließen in der Natur zu den schwächeren Teilen, getreu dem Spruch, die Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied. 

Die Beschäftigung mit der Erde ist für mich als Mutter und Großmutter ein Dienst an den nächsten Generationen. 

Landwirt oder Landwirtin zu sein ist kein Beruf, sondern vielmehr eine Berufung. Niemand sonst ist so nah mit dem Leben verbunden. Zu beobachten, wie aus einem Samenkorn eine neue Pflanze entsteht, wie sie wächst, ist immer wieder faszinierend. Der Erfolg, wenn eine Kultur gut gewachsen ist, ist das erhabene Gefühl des Gelingens. 

Begründung der Jury

- Umfangreiches Wissen und Erfahrung zu gesunden, lebendigen und humusreichen Böden.
- Sie ist nicht nur Vordenkerin in vielen Bereichen, sondern auch Motor und Macherin beim Umsetzen von Neuem.
- Unermüdliche Wissensweitergabe an alle interessierten Landwirte, Berater, Wissenschaftler, Politiker und alle an einem gesunden Boden Interessierte mittels Vorträge, Webinare und Feldtage.
- Unermüdliches Suchen nach Lösungen für aufkommende Probleme (Literaturrecherchen, Durch-forsten der Medien, Rücksprache mit Berufskollegen und Wissenschaftlern).

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